Weltmeisterschaft im Kraftdreikampf in Minsk/Belarus - Thomsen & Schutan
Liebe Sportfreunde,
vom 14. - 25. Juni 2017 fand in Minsk/Belarus die Weltmeisterschaft im Classic Powerlifting statt. Deutschland war mit insgesamt 7 aktiven Athleten (Jugend, Aktive & Junioren) und weiteren 12 Athelten der Masters-Klasse (Altersklassen) vetreten. 2 dieser Athleten kamen in diesem Jahr wieder von der FSV.
Als erstes durfte Maxim Schutan am 19. Juni in der Klasse -93kg Körpergewicht bei den Junioren auf die Bühne. Max belegte in einem unglaublich starken Teilnehmerfeld Platz 7 von 18 in der Gesamtwertung. Ein unglaublich gute Leistung, wenn man sich anschaut, was für Gewichte für eine solche Platzierung von Nöten sind.
Max startete seine Kniebeuge mit 260kg, welche er im ersten Versuch leider nicht in die Hochstrecke bringen konnte. Die Stange war sehr glatt und verrutschte, so dass Max die Last nicht bewältigen konnte. Im zweiten Versuch gelang ihm jedoch trotz dieser Widrigkeit der Versuch und er kam mit 260kg in die Wertung. Das bedeutete Platz 7 für die Einzelwertung. Den dritten Versuch mit 270kg konnte Max leider nicht mehr gültig in die Wertung bringen. Trotzdem eine absolut respektable Leistung, wenn auch deutlich unter Max' Potential, da die Kniebeuge zweifelsohne seine stärkste Disziplin ist. Aber bei derartigen Gewichten entscheidet leider häufig schon ein geringer Störfaktor über den Erfolg oder Misserfolg eines Versuchs.
Die nächste Disziplin - das Bankdrücken - lief für Max dann deutlich besser.
Max stieg mit 170kg im Erstversuch erfolgreich ein und steigerte im zweiten auf 177,5kg und im letzten Versuch auf 182,5kg, welche er allesamt gültig in die Werung bekam. Im Bankdrücken belegte er somit Platz 4.
In der letzten Disziplin, dem Kreuzheben, konnte Max ebenfalls 3 gültige Versuche in die Wertung bringen. Mit 245kg - 252,5kg und 260kg belegte er Platz 14, was in der Gesamtwertung mit bärenstarken 702,5kg einen hervorragenden 7 Platz in dieser starken Klasse einbrachte.
Die 702,5kg bewegtes Gesamtgewicht bedeuten für Max, dass er "ganz nebenbei" die A-Norm für den Aktiven-Kader erreicht hat. Ab dem kommenden Jahr wird Max nicht mehr in der Klasse der Junioren antreten, sondern muss in die Aktiven-Riege wechseln, da er die Altersgrenze überschritten hat. Das ist eine ganz besondere Leistung, da die wenigsten Athleten beim Wechsel der Klasse direkt die neuen - viel höheren - Normen für die Aktiven Klasse schaffen. Somit ist es Max gelungen, die nahtlose Zugehörigkeit zum deutschen A-Kader sicher zu stellen.
Hierfür drücken wir Max die Daumen!
Als nächste Athletin ging am 22. Juni dann Tamara in der Klasse Aktive Frauen - 63kg Körpergewicht an den Start.
Am Morgen noch mit 63,8kg etwas zu schwer, konnte Sie beim offiziellen Wiegen am Nachmittag dann mit 62,83kg erleichtert in den Wettkampf starten.
Tamara eröffnete die Kniebeuge mit sicheren 152,5kg und brachte diese erfolgreich in die Wertung.
Auch die 160kg konnte sie im 2. Versuch erfolgreich bewältigen. Nach diesem Versuch war die Bronzemedaille schon sicher, da nur nur zwei weitere Teilnehmerinnnen überhaupt mithalten konnten.
Kurzzeitig schaffte es die russische Kontrahentin Maria Dubenskaya sch mit ebenfalls 160kg auf Platz 2 zu schieben. Im letzten Versuch ließ Tamara dann jedoch 162,5kg auflegen und konnte auch hier die Kampfrichter überzeugen. Somit erkämpfte sich Tamara in einem unglaublich spannenden Rennen den 2 Platz und somit die Silbermedaille in der Kniebeuge. Eine Leistung, die Sich Tamara nicht erträumt hätte. Umso größer war die Freude über diese unverhoffte Belohnung. Gleichermaßen bedeuteten die 162,5kg einen neuen deutschen Rekord in ihrer Gewichtsklasse.
Im Bankdrücken nicht ganz so stark schaffte es Tamara trotzdem, 3 gültige Versuche in die Wertung zu bringen. Mit 82,5kg - 87,5kg und 90kg schaffte sie es immerhin auf Platz 5 und erzielte eine neue persönliche Bestleistung im Bankdrücken. Auch in dieser Disziplin scheint der Knoten geplatz und es lässt auf weitere Erfolge hoffen.
Im Kreuzheben wurde es dann nochmals spannend. Ein relativ dicht zusammen liegendes Führungsfeld veranlasste den Bundestrainer Francesco Virzi und Ehemann Sven, der als Betreuer mitgereist war, Tamara im ersten Versuch schon mit 175kg auf die Bühne zu schicken. Diese Last im Erstversuch bewältigte Tamara souverän, so dass sie im 2. Versuch auf 180kg steigerten. Auch diese bewältigte Tamara, wenn auch unter sehr großer Anstregung und überzeugte die Kampfrichter.
Im letzten Versuch gab es dann nochmals eine kleine Medaillenchance, Tamara konte jedoch die aufgelegten 182,5kg nicht mehr bewältigen und die direkte Kontrahentin aus Neuseeland verwies Tamara mit lediglich 2,5kg mehr auf der Hantel auf Platz 4.
Für die Gesamtwerrtung bedeutete dies dann jedoch leider ebenfalls nur Platz 4 und somit die Holzmedaille, da die dänische Kontrahentin Stenhold ebenfalls 432,5kg Gesamtlast bewegen konnte. Den dritten Platz in der Gesamtwertung verfehlte Tamara somit ledig aufgrund des um 1kg höheren Körpergewichts, da bei Punktgleichheit das geringe Körpergewicht entscheidet.
Das Gesamtergebnis kann sich dennoch sehen lassen, da Tamara mit 432,5kg Gesamtlast in der Klasse bis 63kg ganz nebenbei einen weiteren neuen Deutschen Rekord aufgestellt hat und sich somit den Titel der stärkesten deutschen Athletin in dieser Klasse aller Zeiten erkämpfte.
Rückblickend eine äusserst erfolgreiche Weltmeisterschaft, in der sowohl Max, als auch Tamara absolut überzeugen konnten.
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